Öresundbrücke

     

     
     
Bild 1 : Die Hochbrücke. Im Hintergrund die Inseln Saltholm and Peberholm

Größte Schrägseilbrücke der Welt

     
Die Öresundbrücke ist die erste Landverbindung zwischen Schweden und Dänemark und bildet gleichzeitig eine geschlossene Strecke zwischen Nord- und Süddeuropa. Das Brückenbauwerk ist die Fortsetzung der Großen-Belt-Querung, die die beiden dänischen Inseln Fünen und Seeland seit 1998 miteinander verbindet.      
       

Bild 2 : Gesamtübersicht der Öresundquerung
 

Die rd. 16 Kilometer lange Öresundquerung besteht aus folgenden Teilelementen, von denen jedes für sich eine ingenieurmäßige Meisterleistung darstellt:
  • Die 430 m lange und künstlich angeschüttete Halbinsel bei Kastrup die sich von der Küste in den Öresund hinausstreckt.
  • Ein 3.510 m langer, von dänischer Seite aus in Senkkastenbauweise erstellter, Unterwassertunnel zwischen der künstlichen Halbinsel bei Kastrup und der künstlichen Insel südlich von Saltholm. Er verläuft unter dem Fahrwasser von Drogden.
  • Die 4.055 m lange und ebenfalls künstlich angeschüttete Insel Peberholm.
  • Die Öresundbrücke mit einer Länge von 7.845 m, einer Spannweite von 490 m und einer Durchfahrtshöhe von 55 m.

Die Hochbrücke ist der Hauptteil der rd. 16 km langen Öresundquerung. Bei dieser Brücke handelt es sich um eine Schrägseilkonstruktion, deren Hauptseile im klassischen Parallel- Schrägmuster angeordnet und im Überbaufachwerk in 20 m Abstand zueinander verankert sind. Zwei Pylonpaare bilden die Haupt- tragwerke der Brücke, in dem die Mitte des Hauptfelds das symmetrische Zentrum bildet. Die Pfeiler der Seitenfelder fangen die vom 490 m weiten Hauptfeld aufkommende Durchbiegung der Konstruktion ab.

 

Bild 3 : Das erste Pylonbein erreichte seine volle Höhe am 18. Januar 1999

   
Die Gesamtlänge der Schrägseilbrücke zwischen den Dehnungsfugen an den Übergängen beträgt 1.092 m. Der Verkehr über die Brücke wird in zwei Etagen abgewickelt: Auf dem Oberdeck des Überbaus fließt der Straßen-verkehr, während auf dem Unterdeck die Geleise für Hochgeschwindigkeits- und Güterzüge verlegt sind. Dabei besteht die Autobahntrasse aus einer vor Ort gegossenen Betondecke, die mit dem Fachwerkbalken aus Stahl im Verbund steht, während eine Stahlkastenkonstruktion das Unterdeck bildet. Die Zufahrt zur eigentlichen Brücke erfolgt von Westen über eine rund 3 km lange Zufahrtsbrücke, die aus insgesamt zweiundzwanzig 120 m bzw. 140 m langen Feldern besteht. Die östliche Zufahrtsbrücke ist 3.739 m lang und besteht aus insgesamt 27 Feldern von 140 m bzw. 120 m Länge. Der Überbau trägt ein oberes Betondeck für die Autobahn und steht im Verbund mit dem Stahlfachwerk. Das untere Brückendeck besteht aus einer Betonkasten- konstruktion für die Trasse der Hochgeschwindigkeitszüge und steht ebenfalls im Verbund mit der übrigen Brückenkonstruktion. Der Überbau ist in Dehnungsteilstücke von 1.270 m Länge aufgeteilt, die 9 Felder mit Dehnungsfugen am Übergangspfeiler von Teilstück zu Teilstück umfassen. Die Zufahrtsbrücken werden von vorgefertigten Einfachschenkelpfeilern gestützt, die auf vorgefertigten Betoncaissongründungen in bis zu 15 m Tiefe unter dem Meeresspiegel ruhen. Die Pfeiler, die am dichtesten an der Hochbrücke stehen, werden durch unterseeische Schutzwälle gegen Schiffskollisionen geschützt. Die Herstellung aller Brückenteile erfolgte an Land: In Malmö wurden die Caissons und die Pfeiler-Unterbauten erstellt, der Übau fü die Hochbrücke entstand im schwedischen Karlskrona, die Überbauten für die Zufahrtsbrücken sogar im spanischen Cadiz. Die fertigen Teilstücke wurden mit hochseetüchtigen Lastkähnen zum Brückenstandort gebracht und dort von Schwimmkränen an Ort und Stelle gehoben.

Bild 4 : Der Schwimmkran Savanen hebt den letzten Kastenträger am 14. August 1999 ein

   
 
Bild 5 : Die künstlich aufgeschüttete Insel kurz vor ihrer Fertigstellung  
   
Brückendaten :  
   
Bauzeit : 1995 - 2000
Kosten : 1,6 Mrd. DM (Gesamtkosten der Querung 6,2 Mrd. DM)
Länge der Vorlandbrücken : 6.753 m
Länge der Hochbrücke : 1.092 m
Länge der Überbautröge : 140 m
Überbaubreite : 30 m
Pylonhöhe : 203,5 m
Anzahl der Pylone : 2 Stck.
Abmessung der Pylonbeine unten (L x B) : 9,4x 12,6 m
Abmessung der Pylonbeine oben (L x B) : 2,6 x 5,8 m
Prognostiziertes Verkehrsaufkommen : 12.000 Fahrzeuge/Tag
Erlaubte Geschwindigkeit : 110 km/h (d.h., eine Passage dauert ca. 9 Minuten)
Anzahl der Fahrspuren : 4 Stck.
Anzahl der Gleise : 2 Stck.